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Mensch bleiben im Angesicht des Kollapses. Com·men·sāl·es ist lateinisch und bedeutet „Tischgenossen“.

Lesezeit: 1 Minute

(Es folgt ein Spoiler für den Film „Don’t Look Up“!)

Der viel beachtete Film „Don’t Look Up“ endet mit einer Tischgemeinschaft. Die Protagonisten essen feierlich zusammen, blicken dankbar auf ihr Leben zurück und erwarten gefasst die unvermeidliche Katastrophe. Der Film endet mit einem Hoffnungsbild von Menschlichkeit und Würde, auch wenn es buchstäblich das Ende ist.

Menschen sitzen an einem Tisch und essen gemeinsam
Gemeinsames Essen im Film „Don’t Look Up“. (Quelle: netflix.com)

Die Tischgemeinschaft ist ein Sinnbild von guter Gemeinschaft. Diese zentrale Filmszene erinnert an das christliche Abendmahl. Für Jesus waren Mahlgemeinschaften ein zentrales Zeichen für das anbrechende „Reich Gottes“ – seiner Zukunftsvision von einer Gesellschaft, in der alle Menschen in Würde und ohne Angst leben können.

Ich denke, dass „Don’t Look Up“ nicht in erster Linie als Warnung verstanden werden will, sondern als eine einfache schlichte Allegorie auf die Situation in der wir uns befinden: am Beginn eines nicht mehr abwendbaren Kollapses, der die Art, wie wir seit Generationen leben und wirtschaften, unmöglich machen wird. Mit etwas Glück (oder Vernunft) werden auch in Zukunft noch Menschen auf der Erde leben können. Hier lässt uns die Realität noch etwas mehr Spielraum gegenüber dem Kometeneinschlag im Film.

Ich möchte in diesem Blog der Frage nachgehen, wie wir in den chaotischen Zeiten, die vor uns liegen und schon angebrochen sind, unsere Menschlichkeit bewahren können. Wie wir gemeinsam diesen Weg in Würde und Solidarität gehen können und durch Kooperation, Fürsorge, Teilen und Anpassung Keimzellen für eine resilientere, zukunftsfähige Gesellschaft bilden können.

erschienen: 01.09.2022 (zuletzt bearbeitet: 05.09.2022)
#Kollaps
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